Leitlinien
Beteiligung, Transparenz und Verantwortung
Das Bündnis solidarische Stadt, kurz BüsoS, möchte allen Flensburger*innen und Initiativen von Beginn an in Projekte und Planungen der Stadt auf Augenhöhe einbeziehen und ihre Expertise anerkennen und einbinden. Ein einfacher Zugang zur direkten Beteiligung ist unser Ziel, damit wir unsere Stadt bürger*innennah, sozial gerecht und nachhaltig gestalten können.
Wir nehmen uns die Zeit Abläufe verständlich zu vermitteln und ermöglichen, dass Einwohner*innen Redezeit in den politischen Ausschüssen und Gremien bekommen. Dadurch möchten wir dem öffentlichen Interesse in den Gremien der Stadt eine Stimme geben. Öffentlichkeit und lebendige Debatten sind notwendig um verträgliche Lösungen für alle zu finden.
Eine Beteiligung aller setzt voraus, dass Informationen der Stadtverwaltung in verständlicher Form rechtzeitig und in verschiedenen Medien zugänglich gemacht werden. Grundlegend für unsere Politik ist der stetige Austausch, die Bereitstellung von Informationen und die direkte Beteiligung an unserer Fraktionsarbeit.
Ökologische Nachhaltigkeit und Soziale Gerechtigkeit
Unsere politischen Schwerpunkte sind die soziale Gerechtigkeit und die ökologische und nachhaltige Umgestaltung der Stadtgesellschaft, die dem Gemeinwohl verpflichtet ist.
Wir wollen Flensburg als l(i)ebenswerte Stadt für kommende Generationen erhalten und setzen uns dafür ein, dass diese auch eigene Gestaltungsspielräume nutzen können.
Dazu gehört für uns, dass die CO2-Neutralität konsequent und zügig umgesetzt wird. Der Wandel zu erneuerbare Energien muss jetzt geschehen.
Eine moderne Stadt kommt an einer gemeinwohlorientierten Ausrichtung nicht vorbei. Städtische Unternehmen wie die Sanierungsgesellschaft, die Stadtwerke oder das TBZ sollen mit gutem Vorbild voran gehen, ökologisch und sozial nachhaltig geführt werden. Kommunale Unternehmensgewinne sind vorrangig für Nachhaltigkeitsziele und in soziale Gerechtigkeit zu investieren.
Wir forden eine überregionale und solidarische Ausrichtung der Entwicklung unserer Region. Hierbei setzen wir auf Kooperation statt dem bisherigen Konkurrenzgedanken. Das städtische Handeln muss in Bereichen wie Tourismus, Bildung, Wirtschaft, Kultur, Mobilität und Wohnen stets nach ökologischen und sozial nachhaltigen Prinzipien erfolgen. Prestigeprojekte und Einzelinteressen vertreten wir nicht.
Öffentlicher Wohnungsbau ist für bezahlbare Mieten unabdingbar. Städtische Flächen müssen im Besitz der Stadt bleiben oder, wo möglich auch zurückgekauft werden.
Nur eine sozial gerechte Stadt ermöglicht das gute Leben für alle. Wohnraum und Energieversorgung müssen bezahlbar bleiben. Um den Menschen dieser Stadt mehr Lebensraum zu geben, brauchen wir einen gut getakteten, kostenlosen öffentlichen Nahverkehr und die Sanierung und den Ausbau von Fahrradwegen, um Autos in der Stadt weitestgehend überflüssig zu machen.
Chancengleichheit beugt Armut vor, deshalb braucht es gleichberechtigten Zugang zu Bildung, Freizeitgestaltung und Entwicklungsperspektiven für alle. Förderprogramme im Freizeit- und Kulturbereich, kostenlose Mittagessen, Zugang zum offenen Ganztag und Lernmittelfreiheit für alle Kinder und Jugendlichen gehören dazu.
Um Diskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und Neiddebatten entgegenzuwirken ist eine stetige Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Themen unverzichtbar. Alle sozialen Belange und Herausforderungen müssen dazu sichtbar gemacht werden.
Soziales Engagement braucht stärkere Förderung und Wertschätzung. Bürokratische und finanzielle Hürden gehören abgebaut, das Ehrenamt muss attraktiver gestaltet werden. Gleichzeitig darf die Stadt ihre soziale Verantwortung nicht dem Ehrenamt aufbürden.
Kultur und kreative Freiräume
Eine Stadt gibt es nicht ohne Kultur. Wir setzen uns dafür ein, dass sich alle entfalten können und unterstützen Initiativen, Projekte und Einrichtungen, die es den Menschen ermöglichen sich kennenzulernen, auszutauschen und zu engagieren. Soziokultur, Subkultur und kulturelle Teilhabe in allen Quartieren gehören für uns dazu. Wir achten die Vielfalt und Nischen und setzen uns auch mit ungewöhnlichen Projekten auseinander.
Innere Struktur
Unsere Fraktionsarbeit basiert auf Gemeinschaft und dem stetigem Austausch von Informationen und Gedanken. An Themen und Inhalten arbeiten wir transparent und gleichberechtigt zusammen. Ämter und die Angehörigkeit in Gremien sollen dabei keine Rolle spielen.
Wir kommunizieren und entscheiden sachlich und pflegen einen wertschätzenden, angstfreien und achtsamen Umgang miteinander. Dabei arbeiten wir flexibel und Gremienübergreifend nach jeweiligem Interesse, Wissensstand und Motivation und meistern Herausforderungen gemeinsam.
Da wir uns in einem stetigen Lernprozess befinden, der Vielfalt begrüßt und zulässt, gehören
Unterschiede und Fehler dazu, da sie unsere Weiterentwicklung in allen Bereichen erst ermöglichen.
Gemeinsam versuchen wir uns durch den schwer durchdringbaren bürokratisch politischen Dschungel zu manövrieren und dabei die Leichtigkeit und den Spaß an der Gestaltung unserer Stadt zu bewahren. Für uns ist wichtig, dass wir auf unsere Grenzen achten, und rechtzeitig und ungeniert Auszeiten nehmen, um langfristig dabei zu bleiben.
Bei uns gibt es keinen Fraktionszwang und jedes Mitglied ist bei Entscheidungen frei.